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ASUS Vivo Tab RT - Testbericht - Druckversion

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ASUS Vivo Tab RT - Testbericht - admin - 08.02.13

[Bild: 4erAnsicht.png]


Nachdem ich jetzt einige Tage am Vivo rumgespielt habe,
kommt hier mein kurzes Fazit.

Ich versuche mal etwas chronologisch vorzugehen Big Grin



Wie das Vivo verpackt ist, habe ich bereits im unboxing Thread gezeigt. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass das Tab mit dem Screen nach oben verpackt ist. Ich halte das für äußerst unpraktisch, da so bei geringster Fremdeinwirkung der Bildschirm leicht zerstört werden kann. Ohne weiteren Schutz liegt unter dem Tab die Dockingtastatur und darunter befindet sich das Zubehör.



Ich liste hier mal den gesamten Verpackungsinhalt auf:



- Tab

- Dockingtastatur

- Netzstecker

- USB Kabel

- Netzadapter

- Bedienungsanleitung

- Monitorputztuch


Das Vivo wird ausgepackt.
[Bild: unboxing.png]

Detailaufnahme des Zubehör.
[Bild: zubehoer.png]


Das alles im Gesamtwert von 850€. Ich finde das ist schon ne ganz schöne Hausnummer und jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob hier das Preis- / Leistungs- Verhältnis stimmt.
In meinen Augen ist der Lieferumfang recht spartanisch. Eine Schutzhülle hätte sicherlich nicht die Welt gekostet, wäre aber ein schönes (und vor allem nützliches) Gimmick gewesen.

Wenn man das Tab aus seiner Plastikhülle herausnimmt und nicht aufpasst, dann hat man schöne Streifen von Kleberesten auf dem Monitor. Ich frage mich bei solchen Sachen immer, warum der Kleber an der Umschlaglasche und nicht direkt
an der Hülle angebracht ist. Vielleicht habe ich mich auch einfach nur zu doof angestellt?! Wem das auch passieren sollte, der kann beherzt das mitgelieferte "Reinigungstuch", ich traue mich es gar nicht als solches zu
bezeichnen, weglassen und sollte lieber gleich zu einem ordentlichen Microfaser-Tuch greifen. Hiermit lassen sich die Kleberspuren gut entfernen.


Keberreste auf dem Monitor.
[Bild: schlieren.png]


Das Vivo war nun ausgepackt und lag in meinen Händen.

Von der Haptik her hat es mich schon sehr begeistert! Vom Gefühl her sage ich einfach mal: Es ist ein Handschmeichler. Wink Schön dünn und doch stabil, nicht zu schwer aber doch das richtige Gewicht, dass man merkt, dass man etwas in der Hand hat.
Was mich etwas verwundert hat waren die Übergänge vom Touch zur Rückwand. Hier kam es mir vor, als ob da nicht sauber gearbeitet wurde. Aus Handwerkersicht nenne ich es mal ein Grad, der da zu spüren war. Nichts scharfkantiges oder
spitzes aber doch eine (für mich) spürbare Kante. Ob das Ansicht ist oder nicht kann ich nicht sagen. Im Alltagsbetrieb wird das sicherlich nicht weiter stören aber wenn unsere weiblichen User das Tab mal an den Nylons langschieben, dann
sind die im Ar..h.

Auf die technischen Daten möchte ich nicht weiter eingehen, da diese bereits HIER
gepostet wurden bzw. auf der Herstellerseite nachzulesen sind. Worauf ich jedoch noch mal hinweisen möchte ist die Größe des Vivo. Größe? Da ist doch alles klar! Das Ding hat einen 10,1" Bildschirm (Bildschirmdiagonale)
werden jetzt die meisten loslegen aber, dass das eine gewaltige Umstellung (zumindest für mich) bedeutet wir erst klar, wenn man das Gerät in der Hand hat.

Nur mal so zur Verdeutlichung:

Mein PC hat einen Monitor mit 24" Bildschirm. Bei umfangreicheren Arbeiten stehen davon 2 nebeneinander. Wenn ich vom PC auf den Laptop wechsle, dann muss ich mich schon ganz schön umgewöhnen, hier sind es nur noch 15". Jetzt der
nächste Sprung zum Vivo. Aus 15" werden jetzt knapp 10". Wer selber Bildschirme in ähnlicher Größenordnung hat, der wird wissen, was ich meine. Sicherlich kann man sich das alles vorher anhand der technischen Daten erlesen aber
wenn Ihr noch nie mit einem Tablet in dieser Größenordnung zu tun hattet, dann macht Euch einfach mal den Spaß und nehmt mal das Lineal oder ein Buch in entsprechender Größe und schaut, wie 10" "live" aussehen.

Mein Tipp ist eh immer:
Bevor Ihr Euch Geräte kauft, schaut sie Euch irgendwo mal real an. Es gibt genug Technikmärkte, die die Geräte vor Ort haben und wo man sie einfach mal in die Hand nehmen kann.

Weiter ging es mit dem Anschließen an die Dockingtastatur.


Dockingtastatur.
[Bild: tastatur.png]

Wenn man das schon 1000 Mal gemacht hat, dann ist das sicherlich kein Problem mehr aber der erste Versuch stellte sich für mich als kleine Geduldsprobe heraus. Zuerst kämpfte
ich mit der Tastatur bzw. mit dem Bereich, an dem das Tab in die Tastatur eingeschoben wird. Dieses Scharnier ist bei der Auslieferung so gedreht, dass es sich in der Position "zugeklappt" befindet.


Scharnier "zugeklappt".
[Bild: dok_001.png]

Man kann den Tab also so nicht aufstecken. Zumindest habe ich es nicht gemacht, da der Tab dann an den Tasten langgerattert wäre. Dass ich das Scharnier nach oben biegen musste war auch schnell erkannt aber dummerweise ging das nicht so ohne weiteres. Rohe Gewalt wollte ich nicht anwenden und in der Bedienungsanleitung stand auch nichts Hilfreiches drin. Ich habe dann all meinen Mut zusammengenommen und vorsichtig am Scharnier gezogen mit dem Effekt, dass es sich langsam geöffnet bzw.
nach oben gebogen hat.


Scharnier "geöffnet".

[Bild: dok_002.png]

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass das Scharnier lediglich sehr straff gespannt und somit schwer zu bewegen ist. Wer also in die gleiche Lage kommt, der kann ruhig ohne zu zögern das Scharnier nach hinten wegbiegen. Man macht dadurch nichts kaputt!

Problem zwei bestand darin, dass jetzt das Tab aufgesteckt werden musste. Das Tab hat an der Unterseite 2 Öffnungen, die man auf 2 Zapfen der Dockingtastatur stecken muss. Das Dumme an der Sache ist nur, dass man beim Aufsetzen des Tab auf die Tastatur weder die Öffnungen, noch die Zapfen sieht.


Aussparungen am Tab.
[Bild: befestigungsnut_des_tab.png]


Verbindungselemente Tab und Dockingtastatur.
[Bild: zapfen.png]

Hier heißt es also vorsichtig das Tab nach rechts und links bewegen, bis man merkt, dass es einrastet. Wenn das geschehen ist, dann kann man das Tab mit einem kräftigen Druck von oben direkt auf die Tastatur aufdrücken. Die korrekte Verbindung wird mit einer Vibration bestätigt.
Die Tastatur ansich ist sehr gut zu bedienen. Der Druckpunkt der Tasten ist ideal und obwohl die Tastatur recht klein ist, steht sie einer "großen" in nichts nach. Ich habe die Tastatur schon deswegen benötigt, weil ich auf der Softtastatur vom Tab keine Windowstaste gefunden habe.


Tab aufgesteckt.
[Bild: dok_003.png]

Tab mit Dockingtastatur.
[Bild: mit_docking_station.png]


Zum weiteren Test der mitgelieferten Hardware habe ich das Tab aufgeladen. Die nötigen Kabel und Stecker (bei der Bestellung darauf achten, dass man die EU Version nimmt, da ansonsten ein falscher Netzstecker geliefert wird) sind im Lieferumfang enthalten. Das Zusammenstecken geht ohne Probleme. Ich habe nur festgestellt, dass auch hier das USB Kabel mit etwas Druck in den Netzstecker gesteckt werden musste, damit der Kontakt zustande kommt. Die Ladeanzeige ist direkt neben dem Netzanschluss an der Dockingtastatur angebracht und gut zu sehen.
[Bei der Variante ohne Dockingtastatur wird das Ladekabel direkt unten rechts an das Tab angeschlossen.]
Was mir hier allerdings missfallen hat ist, dass für den Netzanschluss wieder mal eine extra Steckverbindung entwickelt wurde. Anstatt zukunftsweisen einen (Micro) USB Anschluss zu verwenden, welcher vom Platz her gepasst hätte, wurde eine Variante gewählt, wie sie auch in ähnlicher Weise bei Apple zu finden ist.
Zur Akkulaufzeit kann ich leider nicht viel sagen, da ich dazu den Ladeprozess mehrfach hätte durchführen und das Entladeverhalten per Software überwachen müssen. Der Akku benötigt ja bekannterWeise mehrere Zyklen, um komplett einsatzfähig zu sein.
Wozu man die Kamera auf der Rückseite vom Tab benötigt, hat sich mir auch nicht so recht ergeben. Ich persönlich renne nicht mit dem Tab durch die Gegend und fotografiere damit oder benutze es für Videoaufzeichnungen.
Die integrierten Lautsprecher haben für meine Ohren einen wirklich guten Klang. Wenn man bedenkt, dass das Gerät (auch) zum Videoschauen entwickelt wurde, sollte das auch so sein. Wer beim Sound noch etwas mehr rausholen möchte, der muss wohl seine High-End-Kopfhörer an den Klinkeanschluss einstöpseln.

Jetzt der Schwenk zur Software.

Wer sich ein Gerät mit Windows 8 RT kauft, der sollte sich wirklich VORHER ausgiebig darüber informieren, was Windows 8 RT ist und was es kann. Oder anders gesagt, man sollte wissen, was es nicht kann. Windows 8 RT wird gerne auch als Windows 8 light bezeichnet. Ob diese Bezeichnung gerechtfertigt ist, will ich jetzt nicht beurteilen aber Fakt ist, dass bei der RT Version keine weitere Software aufgespielt werden kann. Anders ausgedrückt: Das System ist geschlossen und lässt sich lediglich durch (vom Microsoft verifizierte) Apps erweitern.
Ich vergleiche somit Windows 8 RT einfach meist mit Windows Phone 8. Wer damit leben kann, der wird ein glücklicher Mensch - wer nicht, der wird wohl ewig fluchend durch die Welt laufen.
Der erste Start geht schnell vonstatten. Einschalten, Sprache auswählen, Konto erstellen oder sich mit seinen schon vorhandenen Daten einloggen und schon kann’s losgehen.


Der erste Start.
[Bild: erster_start.png]

Spracheinstellung.
[Bild: spracheinstellung.png]



Alle in meinen Augen für den ganz normalen Alltagsgebrauch notwendigen Grundfunktionen sind in Windows 8 RT bereits enthalten. Auf dem Tab befindet sich auch eine Office Home Edition. Man kann also (kostenfrei) mit Word, Excel, Power Point und OneNote arbeiten.
Bei bestehender Datenverbindung können die Dokumente synchronisiert werden. Hier kommt allerdings eine Aktion, die ich nicht so wirklich verstehen konnte. Wenn man sich über Office online einloggen will, um seine Daten zu synchronisieren, kommt eine Sicherheitsabfrage. Es reicht als nicht, sich mit seinen (Microsoft) Kontodaten anzumelden, man muss zusätzlich 2 Sicherheitsabfragen bestätigen. Wer diese Sicherheitsabfragen in seinem Microsoftkonto nicht eingerichtet hat, der muss dies erst tun, bevor eine
Synchronisation vom Vivo mit Live möglich ist. Wenn jemand einen anderen Weg gefunden hat, dann kann er mir das gerne schreiben. Bei mir hat es jedenfalls nur so geklappt.

Der weiteren Benutzung steht nun nichts mehr im Wege. Videos lassen sich über WLAN ohne größere Probleme abrufen. Im Vergleich mit meinem Laptop war zwar der Datenaufbau etwas langsamer aber das durchaus den Einstellungen das Vivo geschuldet sein. Bei Videos (hier habe ich allerdings nur YouTube getestet) ist mir aufgefallen, dass die Sequenz nicht durch einen "Klick" oder in meinem Fall besser gesagt durch ein Tipp auf den Bildschirm angehalten werden konnte. Die komplette Bedienung war nur über die eingebundenen Softkeys möglich. Eine Größenveränderung des Bildschirmausschnittes per Fingerslide hat auch nicht funktioniert. Die Bilddarstellung ist ansonsten gut, allerdings muss man darauf achten, in welchem Blickwinkel man das Tab hält. Durch das glänzende Display bekommt man zwar eine gute Farbwiedergabe, allerdings auch ungewollte Spiegelungen. Dies kann schon sehr nervenaufreibend sein, wenn man mit einer Lichtquelle arbeitet.

Die Bedienung ist für die "alten" Windows User sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig aber in einer gewissen Art auch sehr intuitiv. Wenn man sich einmal reingefuchst hat, dann geht das auch. Für Programme gibt es im herkömmlichen Sinne keine "beenden-Funktion" mehr. Dies z.B. wird jetzt erledigt, in dem man den linken Bildschirmrand antippt, leicht nach rechts zieht und wartet, bis das zu beendende Programm in Miniaturansicht erscheint. Jetzt kann man diese Miniaturansicht einfach nach unten wegwischen und das Programm ist beendet.

Eine schöne Funktion ist das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Wenn man das Vivo mal vollgemüllt hat und einfach die ganzen Apps nicht mehr deinstallieren oder Funktionen zurücksetzen möchte, der kann den Ursprungszustand mit ein paar einfachen Tipps wieder herstellen. Um diesen "Reset" durchzuführen muss das Vivo allerdings an das Stromnetz angeschlossen sein. Selbst bei voll aufgeladenen Akku ist der Reset nicht möglich. Warum das so ist habe ich auch gleich sehen dürfen. Ich hatte bis zum Testreset das Vivo lediglich ein paar Tage in Benutzung, keine Apps aufgespielt, keine größeren Veränderungen vorgenommen. Dennoch war die Widerherstellungsanzeige 45 Minuten nach dem Reset immer noch bei 1%. Wie lange der komplette Vorgang gedauert hat kann ich nicht sagen. Als ich nach 7 Stunden nachgeschaut habe, war jedenfalls alles erledigt.


So das waren meine ersten Eindrücke vom ASUS Vivo Tab RT.

Für mich stand schon nach kurzer Zeit fest, dass das Vivo nicht als Ersatzgerät (zum Arbeiten) für meinen Laptop in Frage kommt. Geschuldet ist das der RT Version von Windows 8, die mich bezüglich der Software zu sehr einschränkt. Das Gerät Vivo an sich ist eine Empfehlung wert. Klein, fein und mit Dockingtastatur gut zu gebrauchen. Sowohl für die Uni, als auch beruflich im mobilen Einsatz oder einfach nur als Second Screen.